Oö. Ordenstag: Ordensgemeinschaften gehen mit Vertrauen und Mut in die Zukunft
In ihren Grußworten meinte Generaloberin Sr. Angelika Garstenauer: „Wir kommen aus verschiedenen Gemeinschaften, tragen verschiedene Charismen und Lebensgeschichten in uns und dennoch verbindet uns ein gemeinsames Fundament: unser Glaube und unsere Berufung und das Vertrauen, dass Gottes Geist in unserer Welt lebt.“
Unter dem Motto „Vertrauen. Mut. Zukunft.“ stand der Ordenstag im Zeichen geistlicher Stärkung und gemeinsamer Besinnung. Sr. Angelika Garstenauer betonte: „Vertrauen – weil wir als Ordensfrauen unser Leben in Gottes Hände legen. Mut – weil es Mut braucht, heute Ordensfrau oder Ordensmann zu sein. Zukunft – weil wir nicht im Gestern leben, sondern im Heute mit Blick auf das Morgen. Auch wenn unsere Gemeinschaften kleiner werden, bleibt die Frage: Welche Zukunft eröffnet uns Gott?“
Die Messe feierte Abt Reinhold Dessl vom Stift Wilhering mit den Ordenschrist:innen. In seiner Predigt hob Propst Klaus Sonnleitner vom Stift St. Florian hervor, dass Berufung immer auch „Bestimmung zum Dienst“ sei: „Als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gottes sollen wir am Reich Gottes mitbauen – für den Herrn und für die Menschen.“ Frucht bringen könnten Ordenschrist:innen nur, wenn sie in und mit Christus verbunden seien, auch wenn von den Früchten oft wenig sichtbar würde, so Sonnleitner.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von H. Ewald Nathanael Donhoffer OPraem an der Orgel und von einer Schola des Prämonstratenser-Chorherrenstifts Schlägl.
Ein kulturelles Highlight bot Poetry-Slammerin Helene Ziegler, die 175 Jahre Geschichte der Franziskanerinnen eindrucksvoll in Worte fasste.
Impulse aus drei Ordensspiritualitäten vertieften das Thema Mut und Vertrauen:
- Sr. Mirjam Maria Schwaiger, Marienschwester vom Karmel, sprach von der Hoffnung, die trotz sinkender Ordenszahlen aus Gott selbst komme: „Ich lebe diese Lebensform nicht, weil wir viele sind, sondern weil einer ist: der lebendige Gott.“
- Bruder Martin Kollmann OSB, Benediktiner im Europakloster Gut Aich, schilderte anhand seiner Arbeit mit den drei Kloster-Schafen, wie Beziehung Grundlage für Mut und Vertrauen sei. Wie der hl. Benedikt ermutigte er, Wege nach innen und außen zu gehen – „mit Mut und Zuversicht“.
- Sr. Luzia Reiter vom Orden der Elisabethinen hob zentrale franziskanische Haltungen hervor: Armut, Demut, Friede, Geschwisterlichkeit und Schöpfungsverantwortung. Vertrauen in die Zukunft bedeute, loszulassen und im Hier und Jetzt in freudiger Erwartung zu leben.
Am Nachmittag standen mehrere Workshops zur Auswahl: die 175-jährige Geschichte der Franziskanerinnen von Vöcklabruck, ein virtueller Rundgang durch das „Quartier 16“ (Wohnung, Begleitung, Orientierung für Frauen), Tänze zur Mitte und kreatives Gestalten von Kerzen.
Mit einer gemeinsamen Vesper in der Mutterhauskapelle fand der Ordenstag seinen feierlichen Abschluss.
© Ralph Fischbacher / Sr. Anna Pointinger, Marienschwestern
Susanne Sametinger, Kommunikation Franziskanerinnen von Vöcklabruck | Sr. Anna Pointinger, Marienschwestern vom Karmel